Augsburg, 29.06.2006 
 
( 
pca 
) 
. An 
Alzheimer erkrankte Menschen leiden unter zunehmender Vergesslichkeit. Mit ihr 
wächst auch die Orientierungslosigkeit der betroffen Menschen. Sie wissen immer 
weniger, wo sie sind, wer der Mensch gegenüber ist und auch wer sie selbst sind. 
Ängste und Unsicherheit nehmen zu. „Diese Menschen werden  
ver-rückt 
 
aus der Realität“, erläutert Ulrike Reitberger, Lehrerin an der 
Caritas-Berufsfachschule für Altenpflege in Augsburg das Krankheitsbild. „Sie 
verlieren jedoch nicht die Fähigkeit, Berührungen und Gerüche wahrzunehmen.“ 
Das ist der Ansatzpunkt für die  
basale 
 Stimulation. Lehrerinnen 
und  
SchülerInnen 
 der Caritas-Altenpflegeschule 
stellten diese Form der Stimulation am Donnerstag beim Aktionstag im Rahmen der 
Augsburger Kampagne „Mit Alzheimer leben“ einem größeren Kreis von alten 
Menschen und Augsburgern vor und fanden dabei großen Anklang. 
 
 
Im Wintergarten des  
Albertusheim 
 massierten sieben 
Schülerinnen und ein Schüler der Altenpflegeschule alte Menschen. Der über 
80jährigen Barbara Schmidt gefällt das: „Ich fühle mich richtig wohl“. Eleonore 
 
Seipt 
 reagiert genauso und scherzt mit dem 
Altenpflegeschüler Frank  
Lachmayr 
 (30), der ihre 
Hände massiert. Die Massage bedeutet für Menschen, die durch die Krankheit 
gänzlich den Bezug zur Realität verloren haben, aber mehr, erläutert 
Reitberger. „In dem Maß, in dem der Geist sich verabschiedet, wird eine 
Begegnung mit dem Menschen gegenüber durch Berührungen immer notwendiger“. Dabei 
werde die eigene Körperwahrnehmung gefördert. Bestimmte Bereiche im 
menschlichen Gehirn können nämlich nach wie vor durch Berührung der Haut wachgerufen 
werden. 
 
 
„Spüre ich meinen Körper, so spüre ich meine Person, und die Ängste gehen 
zurück“, so Reitberger. Diese Form der Stimulation fördere die 
Wahrnehmungsfähigkeit 
   
und schenke somit ein 
Gefühl der Sicherheit. Der Lehrsatz „Pflege ist immer auch Beziehung und 
Berührung“ ist deshalb aus gutem Grund fester Bestandteil der Ausbildung an der 
Caritas-Fachschule. 
 
 
Eine andere alte Dame reagiert spontan begeistert auf das Krabbeln an ihren 
Armen. „Das ist ja wie früher, als wir die Maikäfer in Kartons gesammelt haben“. 
Auf einmal spürt eine Schülerin, dass nicht mehr ein kranker und schwacher 
Mensch ihr gegenüber sitzt, „sie sieht diesen alten Menschen schlagartig als 
Person mit über 80 Jahre Leben“, beobachtet die Caritas-Altenpflegelehrerin. 
„Da wächst Wertschätzung, das motiviert die Altenpflegeschülerin“. Kristina  
Nittmann 
 (18) und Kristina  
Kerstan 
 
(18) macht es richtig Spaß, ohne Zeitdruck sich den alten Menschen widmen zu 
können. „Das ist etwas ganz Schönes, wenn es ihnen gut geht, dann geht es auch 
mir gut“, sagen beide. 
 
 
Das Augsburger  
Albertusheim 
 hat 100 Bewohner, davon 
sind 93 Frauen und sieben Männer. Das Durchschnittsalter beträgt 86 Jahre. Die 
Alzheimer Krankheit und die damit verbundene Demenz sind hier ein alltägliches 
Thema. Jeden Tag treffen sich die an Alzheimer erkrankten Heimbewohnerinnen und 
Heimbewohner in einem als Wohnzimmer ausgestatteten Aufenthaltsraum treffen. „ 
Basale 
 Stimulation ist bei uns ein fester alltäglicher Bestandteil“, 
berichtet 
            Pressemitteilung
        
    Wenn der Geist sich verabschiedet, wird Berührung immer wichtiger
        Erschienen am:
        
29.06.2006
                    Beschreibung
                    
                        
                             
 
 
 
 
 
 
 
 
 
                        
                    
                
             
                