Augsburg;
25.09.2014 (
pca
). Eigentlich wollen sie nicht nach
Hause, zumindest noch nicht. Noch ist nämlich die Lage der Männer aus Nigeria,
Uganda und Sierra Leone in ihren Heimatländern zu unübersichtlich und
gefährlich, manche von ihnen leiden unter schweren psychischen Belastungen.
Doch die Zentrale Rückkehrberatung (ZRB) Südbayern bot ihnen dennoch einen Solarkocherbaukurs
an. Der Grundgedanke: „Wenn Sie doch zurück müssen, dann wissen sie nicht nur,
wie man einen Solarkocher baut, sondern sie können ein kleines Gewerbe aufbauen
und ihren Lebensunterhalt verdienen“, sagt Sonja Förg, die für die Caritas bei ZRB
arbeitet. Sie sagt das nicht zur Beschwichtigung der Teilnehmer. Rund 40.000
Solarkocher konnte nämlich der Verein EG Solarkocher aus Altötting dank ihrer
Werkstätten in Afrika, Asien und Lateinamerika inzwischen verkaufen.
Vier
Tage dauerte der Kurs. Die Teilnehmer lernten, wie man die Pläne liest,
Flachstahl genau abmisst, das Bohren der Löcher durch eine Körnung vorbereitet,
wie man es biegt und letztlich zusammenbaut. Erwin
Rohrbeck
von EG Solar zeigt ihnen alles mit großer Geduld. Seit Jahren besteht eine enge
Zusammenarbeit mit der ZRB: Er setzt darauf, dass seine Kurse auch ein Stück
Bildungsarbeit sind, langfristig sich auch das Bewusstsein ändert, nicht nur
mit Holz kochen zu können. „Gerade in holzarmen Ländern wäre der Solarkocher so
hilfreich.“ So freut er sich, wenn die Teilnehmer Fotos davon machen und per
E-Mail ihren Angehörigen zuhause davon erzählen.
Für
Alusine
Fangai
Kamanda
aus Sierra Leone ist der Kurs wichtig, „weil ich endlich
etwas tun kann, meinen Kopf anstrenge und nicht nur herumhänge“, betont er. Er
will nicht zurück, noch nicht. Aber er gesteht, dass Solarkocher für sein
Heimatland eine tolle Sache wären.
Wenn
einer freiwillig zurückkehren will, unterstützt die ZRB die Rückreise, besorgt
das Flugticket, stellt Fördergelder zur
Existzenzgründung
bereit und gibt jenen, die den Solarkocher zuhause im Heimatland bauen wollen,
den Plan und einen Bausatz mit. Alles andere können sie in Afrika selbst
erhalten. „Flachstahl gibt es überall in Afrika, auch Bohrer oder Stanzgeräte“,
sagt Förg, die für die Caritas bei der ZRB arbeitet.