Augsburg, 26.10.2006 
 
( 
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) 
. Zu 
seinem ersten Arbeitstreffen kam das Ethikkomitee des Caritasverbandes für die 
Diözese Augsburg zusammen. Dabei hat es sich ein ehrgeiziges Programm vorgenommen, 
wie der Caritasverband mitteilte. So hat sich das Komitee zum Ziel gesetzt, 
sich mit dem Einsatz und den Grenzen der künstlichen Ernährung mit Hilfe von 
Sonden sowie mit Patientenverfügungen und Wachkoma und anderen ethischen Themen 
auseinanderzusetzen. 
 
Darüber hinaus 
soll eine Ethik-Broschüre fertig gestellt und ein Leitfaden für 
Fallbesprechungen vor Ort erarbeitet werden. Der Leitfaden soll helfen, in 
kritischen Fällen wie z.B. beim Abbruch der künstlichen Ernährung im 
interdisziplinären Austausch von behandelnden Ärzten, Pflegepersonal, 
Therapeuten, Sozialdienst, Seelsorger und ggf. rechtlichem Vertreter zu beraten 
und damit die Grundlage für Entscheidungen der Verantwortlichen zu verbessern. 
 
„Das 
Ethikkomitee konzentriert sich bewusst auf praktische Fragen, um auch konkrete Hilfestellung 
geben zu können“, begründet der Augsburger Diözesan-Caritasdirektor Prälat 
Peter C. Manz die Auswahl der Themen. Das Komitee hat Pilotcharakter, da es zu 
den ersten Initiativen eines Wohlfahrtsverbandes dieser Art in Bayern und auch in 
Deutschland gehört, die sich den Herausforderungen der modernen Medizin und 
deren Folgen für ältere Menschen in ihrer letzten Lebensphase stellen. 
 
Der Augsburger 
Diözesan-Caritasdirektor hat das Ethikkomitee ins Leben gerufen, weil Pflegeeinrichtungen 
der Caritas ihrer Mitverantwortung bei Entscheidungen noch besser gerecht 
werden wollen, wenn in der letzten Lebensphase des Menschen die Medizin an ihre 
Grenzen stößt oder der Wille der Betroffenen nicht eindeutig ist. Bewohnerinnen 
und Bewohner, aber auch pflegende Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben seiner 
Auffassung nach „ein Recht“ auf ethische Leitlinien, die individuelle 
Lebenssituationen und das Selbstverständnis einer kirchlichen Einrichtung 
zusammenführen.
 
Im Ethikkomitee 
arbeiten folgende von Bischof Dr. Walter  
Mixa 
 
bestätigte Personen mit: Die beiden Mediziner Prof. Dr. em. Wolfgang  
Schreml 
 (Günzburg) und Dr. Stefan Paul (Ichenhausen, 
Landkreis Günzburg), die Pflegekräfte Claudia  
Ettenhofer 
 
(Alten- und Pflegeheim St. Afra, Augsburg) und Ingrid  
d’Angelo 
 
(Caritas-Seniorenzentrum St. Martin, Lindenberg), der Jurist Georg Graf von  
Ballestrem 
 (Ulm), der Seelsorger Diakon 
 
                