Augsburg, 26.11.2010 ( 
pca 
). Autisten haben keinen einzigen Wahrnehmungskanal, auf 
dem sie Laute, Bilder und Berührungsreize unverfälscht wahrnehmen können. Das 
wirkt sich aus auf die Beziehung von Autisten zu ihrem Lebensumfeld, so Andrea 
Krebs-Lorenz, Schulleiterin der  
Frère-Roger-Schule 
 
der Katholischen Jugendfürsorge in Augsburg und Mitarbeiterin des Mobilen 
Sozialpädagogischen Dienst (MSD) für Autismus in Schwaben bei einem Info-Abend 
für Schulbegleiterinnen und Schulbegleiter von autistischen Kindern. Wer 
Autisten bzw. autistischen Kindern deshalb wirklich helfen wolle, brauche „ein 
großes Maß an Verständnis“ dafür, wie Autisten ihre Umwelt wahrnehmen. „Wir 
sollten uns zumindest einfühlen können“, sagte Krebs-Lorenz bei einem 
Info-Abend des Kompetenzzentrums Autismus Schwaben-Nord, dessen Träger der 
Caritasverband für die Diözese Augsburg e.V. ist. 
 
 
 
 
Der Autist könne zum Beispiel nicht 
wie der Nicht-Autist bildliche Reize zu einem Gesamtbild zusammenfügen. „Bäume 
werden nicht als Bäume wahrgenommen, sondern als eine Anhäufung von einzelnen 
Blättern.“ Manche Autisten würden hingegen spezielle Reize wie Glitzern, 
Flimmern oder Drehbewegungen bevorzugen. Gehen sie in einen Raum, sehen sie die 
Menschen in diesem Raum als diffus flimmernde Formen in einem ebenso als diffus 
unklar wahrgenommenen Raum, wie die Referentin mit Hilfe eines Films zeigte. 
„Fiele denn uns dann nicht auch die Kommunikation in dieser Situation schwer?“, 
fragte die Referentin. 
 
 
 
 
Wie Autisten akustische Reize wahrnehmen, 
machte Krebs-Lorenz mit einer praktischen Übung sehr anschaulich. Sie stellte 
die Teilnehmer des Info-Abends zu je zehn Personen in einem eng aneinander 
gereihten Spalier gegenüber. Die zehn Personen auf der einen Seite lasen zur 
gleichen Zeit laut aus unterschiedlichsten Zeitungsartikeln vor. Das Ergebnis 
im Raum war ein  
lautes 
 Stimmenwirrwarr. So ähnlich 
würden Autisten akustische Reize im Alltag wahrnehmen, denn sie können nicht 
die unterschiedlichen Reize herausfiltern. „Er ist aufgrund der Schädigung des 
Zentralnervensystems zu reizoffen“, sagte Krebs-Lorenz. Dass Autisten deshalb 
auf Laute und Geräusche ungewöhnlich reagieren würden, sei vor diesem 
Hintergrund verständlich. 
 
 
 
 
Es komme also auf einen 
„einfühlsamen“ Umgang mit Autisten an. „Denn wir als Nicht-Autisten“, so 
Krebs-Lorenz, „haben einen sehr großen Einfluss darauf, wie es autistischen 
Kindern und Jugendlichen geht.“
 
 
 
 
 
Info 
und Kontakt:
 
 
Kompetenzzentrum 
Autismus  
chwaben 
 – Nord
 
 
Auf 
dem Kreuz 41
 
 
86152 
Augsburg 
 
 
 
Tel.: 
0821 3156-454
 
 
Fax: 
0821 3156-391
 
 
E-Mail: 
 
autismus@caritas-augsburg.de 
 
 
                