Augsburg, 
3.8.2012 (pca). Die ambulante Hospizarbeit im Bistum Augsburg hat in den 
vergangenen zehn Jahren einen enormen Ausbau erfahren. Das hat eine Erhebung 
des Diözesan-Caritasverbandes ergeben. Wenn auch die Anzahl der Hospizdienste 
selbst nicht zugenommen hat, so hat sich doch die Zahl der freiwilligen 
MitarbeiterInnen verdoppelt. Die 
   
Anzahl 
der beruflichen MitarbeiterInnen hat sich seit 2006 sogar verdreifacht. Erfreulich 
ist auch die Entwicklung der Mitgliederzahl. 2002 lag sie bei 1.981 Personen, 
heute sind 5.031 Mitglieder. Für die Erhebung waren 23 Hospizdienste mit 
insgesamt 37 Hospizgruppen angeschrieben worden. 17 der Hospizdienste haben 
sich an der Erhebung beteiligt.
 
 
Bei 
diesen 17 Hospizdiensten verdoppelte sich die Anzahl der freiwilligen MitarbeiterInnen 
auf 1.047 Personen. Die Anzahl der beruflichen MitarbeiterInnen verdreifachte 
sich laut der Erhebung auf 53. Davon sind 40 in der Begleitung und 13 in der 
Verwaltung tätig. 33 von den 40 in der hospizlichen Begleitung tätigen 
MitarbeiterInnen 
   
haben die 
Zusatzausbildung als Palliative-Care-Fachkräfte. Die erfreuliche Entwicklung 
der Anzahl der beruflichen MitarbeiterInnen führt die Augsburger Caritas in 
ihrer Auswertung auf die Förderung nach § 39 a des Sozialgesetzbuches V zurück. 
Der Paragraph schreibt vor, dass ‚die Krankenkasse ambulante Hospizdienste zu 
fördern hat, die für Versicherte, die keiner Krankenhausbehandlung und keiner 
stationären oder teilstationären Versorgung in einem Hospiz bedürfen, 
qualifizierte ehrenamtliche Sterbebegleitung in deren Haushalt, in der Familie, 
in stationären Pflegeeinrichtungen, in Einrichtungen der Eingliederungshilfe 
für behinderte Menschen oder der Kinder- und Jugendhilfe erbringen‘.
 
 
Die 
Dauer der Begleitungen und die Aufgabenschwerpunkte veränderten sich kaum in 
dem Erhebungszeitraum. Beratung zu den Vorsorglichen Verfügungen, Begleitung 
und Anleitung von Angehörigen, der Aufbau eines Versorgungsnetzes, die 
seelsorgliche spirituelle Begleitung, die Beratung in sozialrechtlichen Fragen, 
psychische Unterstützung, Ernährungsberatung und nicht zuletzt Schmerz- und 
Symptomtherapie bilden nach wie vor die Aufgabenschwerpunkte in den 
Begleitungen. 
 
 
Gleichzeitig 
wurde aber ein deutlicher Zuwachs von Begleitungen in den stationären 
Einrichtungen der Altenhilfe festgestellt. Spitzenreiter sind die beiden 
größten Vereine in der Diözese: das St. Vinzenz Hospiz Augsburg mit 519 
Begleitungen im Jahr und der Hospizverein im Pfaffenwinkel mit 490 
abgeschlossenen Begleitungen in stationären Einrichtungen der Altenhilfe. 
 
 
Die 
Entwicklung der Hospizarbeit spiegelt sich auch wider in der Zahl der 
Einsatzstunden. 2002 waren noch 22.600 
  
 
Einsatzstunden für Begleitungen erbracht worden. 2006, als auch erstmals 
die Häufigkeit der Begleitungen erhoben wurde, wurden für 2.122 Begleitungen 
37.491 Stunden von Ehrenamtlichen und 12.498 Stunden von hauptamtlichen 
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geleistet. 
 
 
„Ein 
besonderes Engagement ist im Bereich der Trauerbegleitungen zu verzeichnen, für 
die gut qualifizierte MitarbeiterInnen zur Verfügung stehen“, schreibt der Diözesan-Caritasverband 
in seiner Auswertung. Im Jahr 2011 waren es 556 trauernde Menschen, die bei 14 
Hospizdiensten begleiten wurden. 2006 waren es hingegen ‚nur‘ 176 Trauernde. 
Die Zahl der ausgebildeten TrauerbegleiterInnen stieg seit 2006 von neun ehrenamtlichen 
und zwei beruflichen auf 55 ehrenamtlichen und fünf beruflichen in 2012. Die 
Hospizdienste engagieren sich hier zunehmend in einem Bereich, der nicht 
gefördert wird – weder die Qualifizierung noch die Begleitungsangebote. So wird 
diese Arbeit über Mitgliedsbeiträge und Spenden finanziert.
 
 
Für 
die Begleitung von Kindern mit lebensverkürzenden Erkrankungen und deren 
Familien stehen inzwischen 21 FamilienbegleiterInnen zur Verfügung, die neben 
der Hospizbegleitung zu FamilienbegleiterInnen ausgebildet wurden. 2011 wurden 
13 Kinder und deren Angehörige von vier Hospizdiensten begleitet. 
 
 
 
 
Von 
den 29 Hospizdiensten, die insgesamt auf dem Gebiet des Bistums Augsburg 
bestehen, sind übrigens 23 Mitglied im Diözesan-Caritasverband. Dies versteht 
der Caritasverband in seiner Auswertung als einen deutlichen Hinweis auf 
   
die tragende Rolle der caritativ-kirchlich 
gebundenen Hospizvereine.
 
                