Günzburg/Neu-Ulm/Augsburg,
14.09.2012 (
pca
). Über 8.000 Menschen in den
Landkreisen Günzburg und Neu-Ulm leben am untersten Rand der Gesellschaft.
Arbeitslosigkeit, eine plötzlich auftretende schwere chronische oder psychische
Erkrankung, ein Unfall – vielfältig sind die tatsächlichen Gründe für ihre
schwere Lebenssituation. Ein unabhängiger und kostenfreier Ansprechpartner ist
die „Allgemeine Sozialberatung“ der Caritas. „Ohne diese Beratung wären schon
viele Menschen weiter in die Armut abgerutscht“, sagt Mathias Abel, der
Geschäftsführer des Caritasverbandes für die Region Günzburg/Neu-Ulm.
Doch die Finanzierung dieses
Dienstes steht immer wieder auf der Kippe. Er wird nur sehr gering von der
öffentlichen Hand unterstützt, der größte Anteil stammt aus den Spenden der
Caritas-Sammlungen. Je ein Drittel erhalten die Pfarrgemeinden, die
Caritasverbände in den Landkreisen bzw. Regionen und der
Diözesan-Caritasverband aus den Spenden der Caritas-Sammlung für ihre Arbeit
für Menschen in Not und schwierigen Lebenssituationen. „Sammlerinnen und
Sammler der Pfarrgemeinden für die Caritas leisten einen unschätzbaren Dienst
für Menschen, die in Not geraten sind“, sagt Abel. Er freut sich deshalb, ihnen
beim Eröffnungsgottesdienst der Caritas-Herbstsammlung
in der Günzburger Pfarrkirche St. Martin
Augsburgs Weihbischof Dr. Dr. Anton
Losinger
und
Diözesan-Caritasdirektor Pfarrer Dr. Andreas Magg und beim Festakt danach am
Sonntag, 23. September 2012, auch persönlich Danke sagen zu können. „Sie
verdienen mehr öffentliche Wertschätzung. Denn sie sammeln für Menschen in
Not.“
Zum Beispiel kam am Mittwoche ein
Mann, Mitte 40, zur Caritas in Günzburg. „Er war sehr aufgelöst und wusste
nicht mehr ein oder aus“, erzählt Abel. Er war durch einen Verkehrsunfall aus
der Bahn geworfen worden und stand nun vor
Hartz-IV
.
„Er kam nicht mit dem komplizierten Antragswesen für
Hartz-IV
zurecht.“ Große Angst plagte ihn, wie er sein Leben noch auf die Reihe bringen
könnte. „Da hilft die Allgemeine Sozialberatung. Sie hilft dabei zu klären,
welche sozialrechtlichen Ansprüche bestehen und wie man die Hilfen oder die
Hartz-IV-Unterstützung
dann auch tatsächlich erhält“,
erläutert der Caritas-Geschäftsführer. Dank dieser Beratung könnten die
betroffenen Menschen ihr Leben wieder sortieren und es wieder „in ruhigeres
Fahrwasser“ bringen. Die „Allgemeine Sozialberatung“ ist deshalb für Abel eine
„erfolgreiche und sehr gute Hilfe der Caritas zur Selbsthilfe“.
„Die Beratungsstelle verteilt keine
Almosen“, so Abel, „sondern hilft Menschen in Not durch Beratung und im Sinn
einer Clearingstelle ihre Rechte zu wahren und ihnen zu den vom Gesetzgeber
geschaffenen Hilfen überhaupt erst zu verhelfen.“
Für Augsburgs
Diözesan-Caritasdirektor Pfarrer Dr. Andreas Magg erfüllt der Dienst der
Sammlerinnen und Sammler nicht nur den Zweck des Spendensammelns für Menschen
in Not. Dieser Dienst sei auch ein Stück Nachfolge Jesu und seiner Liebe zu den
Menschen. „Gott liebt jeden Menschen und will nur das Beste für ihn. Wenn wir
ihn ernst nehmen, dann müssen wir seinem Beispiel folgen“, so der
Diözesan-Caritasdirektor. Er hat deshalb die Aktion der Caritas-Herbstsammlung
vom 23. bis zum 30. September 2012 unter das Motto „Auf Gutes bedacht! Von
Mensch zu Mensch.“ gestellt.
Infos
zur Caritas-Sammlung:
Kirchenkollekte am
Sonntag, 23. September 2012, in allen katholischen Gottesdiensten
Haussammlung vom Montag, 24. bis zum 30. September 2012.
Verteilung
der Spenden:
-
Ein
Drittel verbleibt in der Pfarrgemeinde für Einzelfallhilfen
-
Ein
Drittel erhält der jeweilige Kreis-/Stadt- oder Regionalverband der
Caritas für seinen Fachdienst der Allgemeinen Sozialberatung
-
Ein
Drittel erhält der Diözesan-Caritasverband für die Aufrechterhaltung
seiner Fachdienste