Augsburg, 20.01.2012 ( 
pca 
). „Leichte Sprache“ zeichnet sich durch kurze und 
einfache Wörter wie auch durch einen kurzen und einfachen Satzbau aus. Sie 
dient dazu, die unterschiedlichsten Texte für Menschen mit kognitiven 
Einschränkungen verständlich zu machen. Das ist aber nicht so einfach, wie man 
vielleicht gemeinhin denken mag. 
 
 
Wie das geht, das kann die 
Beratungsstelle Unterstütze Kommunikation der CAB Caritas Augsburg 
Betriebsträger gGmbH erklären – und das mit gleichsam amtlicher Autorität. Denn 
die Beratungsstelle ist nun Mitglied im deutschlandweiten Netzwerk Leichte 
Sprache und ist damit autorisiert, Texte zu verfassen und zu prüfen, ob sie den 
Anforderungen der Leichten Sprache genügen. 
 
 
Die  
CAB-Beratungsstelle 
 
ist der erste Caritasdienst bundesweit, der vom Netzwerk aufgenommen wurde. Eine 
Vorreiterrolle übernimmt sie auch in Bayern, denn auch hier ist sie als 
Einrichtungsdienst das erste Mitglied. 
 
 
Voraussetzung war eine Prüfung 
durch das Netzwerk und der Nachweis, dass neben Textern vor Ort auch Menschen 
mit kognitiven Einschränkungen mitarbeiten, weil sie jene sind, die die Texte 
zu prüfen haben und freigeben können. Anton Frank, Maria Bauer aus dem Haus St. 
Vinzenz in Oberbernbach bei Aichach und Gisela Schick aus dem  
Ulrichsheim 
 in Augsburg, beides  
CAB-Einrichtungen 
, 
machen als Betroffene mit. Sie bilden die Prüfgruppen. 
 
 
„Dass wir ins Netzwerk Leichte 
Sprache aufgenommen wurde, ist für uns schon ein Ehre“, sagt Franz Minnerrath 
als Geschäftsführer des Bereichs Behindertenhilfe der CAB. „Es ist aber auch 
eine Anerkennung für das, was wir dafür getan haben, die Kommunikationen in 
unseren Werkstätten und Wohneinrichtungen mit den uns anvertrauten Menschen 
deutlich zu verbessern.“ Nicht nur Christine Borucker, die die Beratungsstelle 
Unterstützte Kommunikation leitet, hat eine entsprechende Ausbildung, sondern 
auch zwei weitere Kolleginnen und ein Kollegen. 
 
 
Dem Ziel, die Leichte Sprache auch 
in offiziellen Papieren und Formularen umzusetzen, ist die Beratungsstelle 
Unterstützte Kommunikation gemeinsam mit den Prüfgruppen in Aichach und 
Augsburg ein gutes Stück näher gekommen. So sind zum Beispiel die 
„Informationen zur Neuaufnahme in die  
Ulrichswerkstätten 
“ 
bereits in Leichte Sprache übersetzt worden. Auch das „Lebensbuch“ für die 
Biographiearbeit ist von den Kontrolleuren freigegeben worden und erfreut sich 
dank seiner klaren und übersichtlichen Struktur, die mit Piktogrammen 
zusätzlich bebildert wurde, eines großen Zuspruchs. 
 
 
Borucker will freilich mehr. 
„Leichte Sprache soll sich mehr und mehr durchsetzen, wenn Inklusion und 
Teilhabe gelingen soll.“ Sie denkt dabei nicht nur an Fortbildungsveranstaltungen, 
sondern auch an Informationsveranstaltungen für Behörden und Ämter. 
 
 
 
 
 
Infos und Kontakt:
 
 
 
 
 
Beratungsstelle 
für Unterstützte Kommunikation
 
 
Memminger Str. 6
 
 
86159 Augsburg
 
 
Tel: 0821 / 5606 – 0
 
 
 
E-mail 
:  
uk@cab-b.de 
 
 
 
 
 
Beispiele für Tipps und Tricks für Leichte Sprache:
 
 
 
 
 
Benutzen Sie kurze 
Wörter:
 
 
Schlecht: Omnibus 
 
 
Gut: Bus
 
 
 
 
Benutzen Sie einfache Wörter:
 
 
Schlecht: Dieses Gesetz gilt für alle Menschen.
 
 
Gut: Dieses Gesetz ist für alle Menschen
 
 
 
 
Benutzen Sie aktive Wörter:
 
 
Schlecht: Morgen wird der Heim-Beirat gewählt.
 
 
Gut: Morgen wählen wir den Heim-Beirat. 
 
 
 
 
Vermeiden Sie den Genitiv:
 
 
Schlecht: Das Haus des Lehrers.
 
 
Gut: Das Haus von dem Lehrer. 
 
 
 
 
Auszug aus: Regeln für Leichte 
Sprache. 
 
 
 
http://www.leichtesprache.org/downloads/Regeln_Netzwerk_Leichte_Sprache.pdf 
 
 
                