Das Caritas-Projekt „Wir – DAHEIM in Graben!“ stößt deshalb auf reges Interesse. Dr. Simone Strohmayr, Mitglied im Bayerischen Landtag für die SPD sowie Stadträtin in Stadtbergen und Kreisrätin im Kreistag des Landkreises Augsburg, hat sich gemeinsam mit SPD-Politikers aus dem Landkreis und dem Bezirk Schwaben aus erster Hand in Graben informieren lassen.
„Eine tolle Idee, aber ich doch nicht.“ Ein Haus für Betreutes Wohnen würden alle begrüßen, aber am
Nach dem langen und intensiven Informationsaustausch lud Bürgermeister Andreas Scharf die Landtagsabgeordnete Dr. Simone Strohmayr (SPD) ein, sich im Goldenen Buch der Gemeinde Graben einzutragen. Mit dabei waren Vera Lachenmaier (Caritas-Projektverantwortliche vor Ort), Thomas Weigel, Wolfgang Bähner (Bezirksrat), Diözesan-Caritasdirektor Domkapitular Dr. Andreas Magg, Dr. Simone Strohmayr, Sonja Hefele (Vorstand der SPD-AG 60 plus – Augsburg-Land), Bürgermeister Andreas Scharf von Graben, Klaus Peter, Franz Weisenburger, Walter Ehmann (ebenfalls Mitglied in der in der SPD-AG 60 plus – Augsburg-Land), Ulrich Schwarzenberger (Projektleitung), Peter Hell (Leiter des Alten und Behindertenreferates des Caritasverbandes für die Diözese Augsburg e. V.).Bernhard Gattner
liebsten nicht darin wohnen müssen. Auf dieser Basis lasse sich dieses Angebot in einer Gemeinde in der Größe von Graben aber nicht verwirklichen, so Grabens Bürgermeister Andreas: Der Caritasverband habe deshalb einen anderen Weg in Graben vorgeschlagen, so Diözesan-Caritasdirektor Domkapitular Dr. Andreas Magg bei dem gemeinsamen Info-Gespräch. „Bürger bringen sich dort ein, wo sie gefragt werden und wo sie das auch umsetzen können.“ So nahm das Projekt „Wir – DAHEIM in Graben!“ seine Anfänge in einer Bürgerbefragung, die wissen wollte, was die Bürger sich wünschen, sie für sich auch längerfristig sinnvoll hielten, damit Graben ein gute Heimat für alle ohne Ausschluss irgendeines Menschen, ob arm, alleinerziehend, behindert oder alt, sein kann.
Eine Gemeinde auf dem Weg zu einem neuen gemeinschaftlichen Selbstbewusstsein und einer entsprechenden Verantwortungsbereitschaft zu führen, so die Erkenntnis des Bürgermeisters und des Caritasdirektors, kann nicht ohne eine fachliche Begleitung vor Ort Erfolg haben. Diese Aufgabe hat seit nunmehr gut zwei Jahren die Pädagogin Vera Lachenmaier, die für die Caritas vor Ort das Projekt umsetzt.
„Es ist nicht so, dass hier keine soziales Engagement bestand. Im Gegenteil“, so Lachenmaier. „Aber wir konnten hier vor Ort dazu beitragen, dass die bestehenden Netzwerke sich neu vernetzten, neue Wege gingen und sich mit anderen vernetzten und dabei neue Impulse setzten. So machen sich diese Netzwerke fit für die Zukunft.“ Neue Angebote entstanden wie zum Beispiel das generationenübergreifende Theaterprojekt, das Schulgartenprojekt, der „Gräbinger Mittagstisch“, die historisch-moderne Spielzeugausstellung und der „Markttag“ am Mittwoch, der auf große Zustimmung stößt, braucht man doch durch ihn nicht mehr Kilometer abspulen, um zum nächsten Supermarkt zu gelangen. Auch soziale Bedarfe, so zum Beispiel die Betreuung der Asylbewerber, wurden ohne lange Diskussionen als „eigene Aufgaben“ verstanden und „angepackt“.
Dr. Simone Strohmayr sah sich durch Lachenmaiers Ausführungen in ihrer Beobachtung bestärkt. „Wenn man das Ehrenamt allein laufen lässt, läuft es oft nicht.“ In Graben werde „echtes Miteinander organisiert. Das gefällt mir sehr. Menschen, die für andere Menschen einstehen, das ist gelebte Menschlichkeit.“
„Wir fragen immer wieder, wie wollen Sie, wie wollt Ihr hier in Graben leben?“, so Lachenmaier. Diese Frage scheint entscheidend zu sein. „Die Gräbinger wissen, dass sie das Miteinander untereinander angeht. Jetzt aber spüren wir immer mehr, dass es ihnen zu einem echten Anliegen geworden ist.“ So ist neben den Projekten inzwischen auch ein neues „Gräbinger Selbstverständnis und Zusammenhörigkeitsgefühl“ entstanden, so Bürgermeister Scharf. Mit Freude habe er beobachtet, dass sich die Menschen, die einen Hilfebedarf haben, trauen, sich das auszusprechen. „Auch das sensibilisiert uns wieder ganz neu.“ Für Scharf ist deshalb keine Frage mehr: „Was wir für den sozialen Zusammenhalt über die Angebote professioneller sozialer Dienste und Einrichtungen hinaus tun, ist ein zentraler Standortfaktor für eine Kommune.“