Acht Frauen-Beauftragte in Werkstätten für Menschen mit Behinderung schlossen ihre Fortbildung erfolgreich ab - "Eine Bereicherung"
Augsburg, 02.05.2019 (pca).Sie dürfen stolz auf sich sein. Sie gehören zur ersten Generation der "Frauen-Beauftragten" in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen. Und sie sind die ersten in Bayern, die den vollständigen Kurs gemäß Lehrplan absolviert haben. Acht Frauen aus den Werkstätten der CAB Caritas Augsburg Betriebsträger gGmbH - Behindertenhilfe, der Lebenshilfe Ingolstadt wie auch der Wertach-Werkstätten Kaufbeuren-Ostallgäu waren bei den Werkstätten-Vertretungswahlen in 2017 in ihr Amt gewählt worden. Inzwischen haben sie an einer einjährigen Fortbildung an 21 Schulungstagen teilgenommen, die ihnen das nötige Wissen für ihr Amt vermittelte. Bei einer Abschlussfeuer konnte nun Herbert Kratzer, Geschäftsführer der CAB Caritas Augsburg Betriebsträger - Behindertenhilfe, ihnen die Urkunden überreichen, die ihnen die erfolgreiche Teilnahme an der Fortbildung bestätigen. Kratzer dankte ihnen, "dass sie ihr Amt nicht nur wahrnehmen wollen, sondern sich so intensiv eingearbeitet haben".
Frauen sind oft Benachteiligungen, auch Gewalt welcher Art auch immer ausgesetzt. Gerade dort, wo auch viele Männer arbeiten, besteht die Gefahr struktureller Diskriminierungen. Das gilt für alle Frauen, ob mit oder ohne Behinderung. Aus gutem Grund hat deshalb die neue Werkstätten-Mitwirkungsverordnung von 2017 festgeschrieben, dass in jeder Werkstatt eine Frauenbeauftragte gewählt werden "muss". Das war bei den letzten Wahlen in 2017 geschehen.
An 21 Ausbildungstagen haben die acht Frauenbeauftragten viel über ihre Arbeitsinhalte gelernt. Es
Nicht ohne Stolz zeigen diese acht Frauen-Beauftragte in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen ihre Urkunden in der Hand. Herbert Kratzer, Geschäftsführer der CAB Caritas Augsburg Betriebsträger gGmbH – Ressort Behindertenhilfe (2.v.re. hinten) dankte ihnen für ihre Bereitschaft, sich so intensiv in ihr neues Amt eingearbeitet zu haben. Christine Borucker (5.v.li. hinten), Leiterin des Fachzentrums für Unterstützte Kommunikation der CAB, hatte hierfür das Schulungsprogramm erarbeitet. Für die „Unterstützerin“ Petra Rathjen (6.v.li.) von den Wertachtal-Werkstätten war die Ausbildung „eine große Bereicherung“. Bernhard Gattner
ging um die Gestaltung einer guten Unterstützung und Beratungsarbeit. Zudem lernten sie viel über die Rechte von Frauen. Wie man sich gegen Gewalt schützen oder dagegen auch präventiv vorgehen kann, das lernten sie von Sabrina Rochel vom Polizeipräsidium Augsburg. Zudem setzten sie sich mit der Frage auseinander, wie man sich, wenn ein Missstand besteht, für Verbesserungsmöglichkeiten einsetzt und wie man Schritt für Schritt diese gewünschten Verbesserungen umsetzen kann. Begleitet wurden die Frauen von ihren "Unterstützerinnen", die ihnen zur Seite stehen, damit sie bestmöglich ihr Amt wahrnehmen können.
Christine Borucker, Leiterin des Fachzentrums für Unterstützte Kommunikation der CAB - Behindertenhilfe, hatte dafür das Schulungsprogramm erarbeitet. Das hat auch Peter Koch, den Geschäftsführer der Lebenshilfe Werkstätten, wie auch Barbara Emrich, die Leiterin der Gleichstellungsstelle der Stadt Augsburg überzeugt. Sie hatten es sich deshalb nicht nehmen lassen, an der Abschlussfeier und der Verleihung der Urkunden an die Frauenbeauftragten teilzunehmen.
Für Petra Rathjen von den Wertachtal-Werkstätten Kaufbeuren-Ostallgäu, war die Ausbildung "eine große Bereicherung". Sie hat die Frauenbeauftragte der Wertachtal-Werkstätten als "Unterstützerin" durch die Ausbildung begleitet. Alle hätten "viel gelernt, wie wir unsere Aufgaben selbstbewusst angehen können". Es tue auch gut, erfahren zu haben, wie viel und dass es Hilfe für Frauen gibt und dass "ein großes Netzwerk hinter uns steht".