Augsburg, 20.09.2006 ( pca ) . „Wir brauchen echte Solidarität, eine wirklich leistungsgerechte Beteiligung aller Bürger im Staat und einen Blick für die ganze Realität der gesamten Gesellschaft“, forderte Prälat Peter C. Manz, Direktor des Caritasverbandes für die Diözese Augsburg, am Mittwoch in einer Pressemitteilung. „Wenn Menschen aus der viel zitierten Leistungsgesellschaft ausgeschlossen werden, nur weil sie nicht standardisiert leistungsfähig sind oder sein können, wenn Arbeitnehmer und Angestellte immer mehr Belastungen aushalten müssen, Manager sich aber immer höhere Gehälter gönnen, dann fehlt das soziale Lot in unserer Gesellschaft!“
Für ihn ist es kein Wunder mehr, dass sich nur noch knapp 20 Prozent der sozial Schwachen an den Wahlen beteiligen und sich auch der Mittelstand immer mehr aus dem politischen Engagement zurückzieht. Eine leistungsgerechte Beteiligung, bei der sich alle gemäß ihrer tatsächlichen Leistungsfähigkeit beteiligen und nicht insbesondere Spitzenverdiener durch Vergünstigungen oder Subventionen wieder entlastet werden, ist für Manz der Weg in die Zukunft.
Die Caritas sieht er deshalb als
katholischen Wohlfahrtsverband gefordert, noch deutlicher die Stimme für eine
wirkliche Leistungsgerechtigkeit für alle Menschen in der Gesellschaft zu
erheben. Dafür engagieren sich zum Beispiel auch die Sammlerinnen und Sammler
der Caritas, die
während der
Herbstsammlungswoche vom 25. September bis zum 1. Oktober 2006 von Tür zu Tür
gehen und um Spenden bitten. Manz bittet darum, sie mit offenen Armen
aufzunehmen, „denn sie sind Lobbyisten für eine wahrhaftig gelebte
Solidarität“.
Die Bürgerinnen und Bürger fordert der Augsburger Caritasdirektor zu sozialer Wachsamkeit auf. „Es geht nicht um Gleichmacherei, auch nicht darum, die Staatsverschuldung klein zu reden, aber es muss uns allen um wirkliche Gerechtigkeit gehen!“, appelliert Manz.