Augsburg, 21.01.2011 ( 
pca 
). Die Caritas im Bistum Augsburg hat einen neuen Chef. 
Auf Domkapitular Prälat Peter C. Manz folgt Pfarrer Dr. Andreas Magg. Der 
Stabwechsel war schon seit langem geplant. Am Freitag wurde er nun gebührend 
vollzogen. Augsburgs Bischof Dr. Konrad  
Zdarsa 
 
feierte gemeinsam mit den beiden Augsburger Weihbischöfen Josef Grünwald und 
Anton  
Losinger 
, dem Domkapitel und über 20 Priestern 
den Pontifikalgottesdienst. Danach folgte ein kurzweiliger Festakt. Manz und 
Magg waren zwar der Anlass, doch weder der Bischof noch die vielen Wortbeiträge 
im Festakt stellten Manz und Magg in den Mittelpunkt. Der Diözesan-Caritasverband 
nutzte die Gelegenheit, die Caritas selbst, ihre vielfältigen Dienste, ihre 
Rechtfertigung als christlicher Wohlfahrtsverband, aber auch ihre politischen 
und gesellschaftlichen Forderungen herauszustellen. 
   
 
 
Bischof  
Zdarsa 
 
hatte in seiner Predigt die Caritas keineswegs als einen großen 
Wohlfahrtsverband der katholischen Kirche hochleben lassen. Die Caritas sei 
vielmehr eine alltägliche Aufgabe eines jeden Christen. Ob im Caritasverband, 
in der Familie oder der Begegnung mit anderen Menschen auf der Straße, „wir 
müssen der Liebe unser Gesicht geben“. Wer die Caritas als Organisation 
betrachte, verstehe nicht, dass sie eigentlich nur durch den Dienst vieler 
Menschen möglich sei, die vom Geist der Caritas beseelt sind und ihn im Leben 
umsetzen. Schließlich erinnerte er an die Wurzel der Caritas, die sich nicht in 
der sozialen Arbeit erschöpfe. „Nur in Christus findet die Caritas ihre 
Vollendung.“ 
 
 
Beim Festakt, umrahmt von der 
würdigen, aber doch schwungvollen Musik des Saxophon-Ensemble der Universität 
Eichstätt unter der Leitung von Dr. Robert  
Erdt 
, 
waren dann lediglich fünf Minuten für den Stabwechsel vorgesehen. In drei 
Interviewgruppen, die sich fast über eine Stunde hinweg zogen, mussten 
Prominente aus Politik, Kirche und Gesellschaft zur Caritas Stellung beziehen. Der 
Präsident der Deutschen Caritasverbandes und Manz’ Vorgänger, Dr. Peter  
Neher 
, Regierungspräsident Karl Michael  
Scheufele 
, 
der Direktor der Katholischen Jugendfürsorge, Prälat Günter Grimme, Schwester 
Michaela  
Speckner 
,  
Provinzoberin 
 
der Dillinger Franziskanerinnen und Stiftungsvorsitzende der Regens Wagner 
Stiftungen, Landes-Caritasdirektor Prälat Karl-Heinz  
Zerrle 
, 
Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert, Martina  
Kobriger 
 
vom Sozialdienst Katholischer Frauen, Brigitta Hofmann, Geschäftsführerin der 
CAB Caritas Augsburg Betriebsträger gGmbH und Alwin  
Hönicke 
 
von der Lebenshilfe waren auf der Bühne eingeladen, zur Arbeit der Caritas 
Stellung zu beziehen. 
 
 
 
Scheufele 
 
 
 zum Beispiel lobte dabei die 
Caritas als „Zuflucht der Verlässlichkeit nicht nur für Menschen in Not“. Der 
katholische Wohlfahrtsverband sei unverzichtbar als Gegenkraft gegen die 
auseinandertreibenden Kräfte in der Gesellschaft“. Hofmann, als 
Geschäftsführerin zuständig für die zwölf Seniorenzentren der CAB, weiß aus eigener 
Erfahrung, dass „die Caritas in ihren Einrichtungen immer dann erfolgreich ist, 
wenn das christliche Profil gepflegt wird“ und jeder dort spüre, dass es ein 
kirchliches Unternehmen sei.“ 
 
 
Landes-Caritasdirektor Prälat 
Karl-Heinz  
Zerrle 
, Vorgänger von Dr.  
Neher 
 in Augsburg, knüpfte an  
Scheufeles 
 
Gedanken in der zweiten Interviewrunde. Er befürchtet ein weiteres 
Auseinanderdriften der Gesellschaft. „Das hohe Niveau der Armut bleibt, während 
die Reichen immer reicher werden.“  
Zerrle 
 wünscht 
sich von der Bundes- und Landespolitik, dass die Kommunen finanziell besser 
ausgestattet werden, damit sie die wachsenden sozialen Herausforderungen besser 
meistern können. Für die Zukunft der Caritas sei ihm nicht bange, aber sie 
müsse „für die Schwachen und für die christlichen Werte in einer immer 
liberaleren Gesellschaft kämpfen“. Max Weinkamm griff den Faden auf und warb 
bei der Caritas dafür, sich bei der Suche nach Unterkünften für die wachsende 
Zahl von Asylbewerbern zu beteiligen. 
 
 
Als schließlich Bischof  
Zdarsa 
 den Stabwechsel offiziell vollzog, Manz 
verabschiedete und Magg die Ernennungsurkunde übergab, erinnerte der Bischof 
Manz daran, dass das Kürzel „ 
i.R 
.“ in der Kirche 
immer „in Reichweite“ und nicht „im Ruhestand“ bedeute. Die vielen Gäste, 
darunter auch Vertreter der verschiedenen Caritas-Fachverbände, die 
Geschäftsführer der Kreis-Caritasverbände, Diözesan-Caritasdirektorten aus den 
bayerischen Diözesen, Einrichtungsleiter aller CAB – Einrichtungen und 
Behindertenwerkstätten, Vertreter der freien und öffentlichen 
Wohlfahrtsverbände, der beiden großen Behindertenwerke Dominikus-Ringeisen-Werk 
und  
Regens-Wagner-Stiftungen 
 und Ordensgemeinschaften 
wie auch über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Augsburger 
Diözesan-Caritasverbandes, dankten schließlich Manz mit lang anhaltendem 
Applaus für seine umsichtige und glaubwürdige Arbeit als 
Diözesan-Caritasdirektor. 
 
                