Augsburg, 12.5.2011 ( 
pca 
). Ethische Entscheidungen am Lebensende sind oft sehr 
schwierige Entscheidungen. Sie sollten nach bestem Wissen und Gewissen 
getroffen werden. In Krisensituationen verlangen ethische Entscheidungen 
deshalb eine gute neutrale Moderation, so die Überzeugung des Ethikkomitees des 
Caritasverbandes für die Diözese Augsburg. Damit diese Forderung nicht nur 
Theorie bleibt, sondern praktisch im ganzen Bistum greifen kann, haben der 
Diözesan-Caritasverband 20 und die Katholische Jugendfürsorge der Diözese 
Augsburg elf, also insgesamt 31 Frauen und Männer in Leitungsverantwortung an 
acht Seminartagen zu Moderatorinnen und Moderatoren für Fallbesprechungen 
ausgebildet. In einer kleinen Feierstunde erhielten die 31 Kursteilnehmer nun 
ihre Abschlusszeugnisse. Damit können ab sofort alle Caritas-Einrichtungen und 
Dienste das Ethikkomitee darum bitten, einen Moderator für ethische 
Fallbesprechungen bereitzustellen. Ob externe Einrichtungen Moderatoren 
anfordern können, will das Ethikkomitee noch prüfen. 
 
 
Aufgabe der 
   
Moderatoren ist es, nicht selbst 
Entscheidungen zu treffen, sondern die gesetzlichen Vertreter, Angehörigen, 
Betreuer oder die Betroffenen selbst neutral so zu begleiten und zu 
unterstützen, damit sie nach den umfänglichen moderierten Gesprächen eine 
ethisch verantwortbare Entscheidung treffen können. Doch, so schränkte der 
Augsburger Diözesan-Caritasdirektor Pfarrer Dr. Andreas Magg bei der 
Feierstunde zum Abschluss der Moderatorenschulung ein, dürfe Begleitung und 
Unterstützung nicht heißen, „dass wir alles ermöglichen, was Menschen sich 
wünschen.“ „Wir sind unserem Gewissen als Christen verpflichtet“, fügte er 
hinzu. „Stets perfekte Entscheidungen“ erwarte er nicht. „Aber ich erwarte als 
Priester, dass Sie verantwortlich handeln“, sagte Magg zu den Kursteilnehmern. 
Prälat Günter Grimme, Direktor der Katholischen Jugendfürsorge, pflichtete Magg 
bei. Für ihn ist nicht die Frage der technokratischen Machbarkeit alles andere 
als ausschlaggebend. „Die Wahrung der Menschenwürde ist für mich entscheidend. 
 
 
                